Bewegende Geschichte eines Fluchthelfers
Nach seinem Erfolg «Tage mit Felice» legt Fabio Andina ein neues Buch vor. Im Roman «Sechzehn Monate» zeichnet er das Bild einer Dorfgemeinschaft, die in Kriegszeiten zusammenhält, obwohl der Faschismus einzelne Dorfbewohner vergiftet. Im Zentrum steht der Schreiner Giuseppe Vaglio, der nach Kriegsende zu Fuss nach Cremenaga, ein kleines Dorf an der italienisch-schweizerischen Grenze, zurückkehrt. Vaglio hat im Krieg Juden und verletzten Partisanen geholfen, den Grenzfluss Tresa zu überqueren und sich in die Schweiz zu retten. Dabei wird er von der deutschen SS verhaftet. 16 Monate nach seiner Verhaftung, am 6. Juli 1945, kommt Giuseppe verwundet, abgemagert und auf einem Ohr taub zurück. Bis an sein Lebensende schweigt er über das Erlebte.
Andina porträtiert in «Sechzehn Monate» nicht nur Giuseppe (es ist sein eigener Grossvater), sondern auch dessen Frau, die fromme Concetta. Sie hat versucht, ihre zwei Kinder nie spüren zu lassen, wie verzweifelt sie ist. Der feinfühlige Roman begleitet Giuseppe auf seinem Leidensweg durch drei italienische Gefängnisse, auf dem Transport nach Mauthausen und durch den Albtraum der KZ-Zwangsarbeit.